Autismus bei Kindern

Praxis-Depesche 17/2001

Mit der MMR-Impfung nichts zu tun

Die Zahl autistischer Kinder ist in Großbritannien in den letzten zehn Jahren dramatisch angestiegen. Wiederholt geäußerte Vermutungen, dass diese Entwicklung mit der Einführung der Masern-Mumps-Röteln-Impfung im Jahre 1988 zusammenhängen könnte, bestätigten sich nicht.

Im Zeitraum zwischen 1988 und 1999 wurde in England bei 305 Kindern unter zwölf Jahren ein Autismus diagnostiziert. In diesem Intervall stieg die Inzidenz der Störung von 0,3 auf 2,1 pro 10 000 Personenjahre. Am häufigsten erkrankten Jungen (83%). Die Diagnosen wurden meist im Alter zwischen zwei und fünf Jahren gestellt. In dieser Altersgruppe stieg das Autismus-Risiko zwischen 1988 und 1993 um das Vierfache. Die MMR-Impfrate blieb über den gesamten Beobachtungszeitraum aber konstant und war mit 97% relativ hoch. Ein kausaler Zusammenhang zwischen MMR-Impfung und Autismus-Risiko besteht demnach nicht.

Quelle: Kaye, JA: Mumps, measles, and rubella vaccine and the incidence of autism recorded by general practitioners: a time trend analysis, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 322 (2001), Seiten: 460-463

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