51. DDG-Jahrestagung

Praxis-Depesche 7/2021

Mit Dupilumab die atopische Dermatitis langfristig kontrollieren

Aufgrund der validen Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten ist Dupilumab eine gute Behandlungsoption für Patient:innen mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis, die eine langfristige Krankheitskontrolle benötigen.
Eine entscheidende Rolle in der Pathophysiologie der atopischen Dermatitis spielt die Typ-2-Entzündung. Die zentralen Vermittler der Immunantwort, die sich zu einer Typ-2-Entzündung steigern kann, sind die Botenstoffe Interleukin (IL)-4 und IL-13. Die übermäßige Expression dieser Schlüsselzytokine geht in der Haut mit einem Barrieredefekt, Infektionen, Entzündung und chronischem Juckreiz einher. Dupilumab hemmt die Signalwege von IL-4 und IL-13 und greift so gezielt in die Typ-2-Entzündung ein. Die Hemmung der Signaltransduktion bessert den Defekt der Hautbarriere, vermindert den Juckreiz, reduziert bakterielle sowie nicht-herpetische Hautinfektionen und die Entzündung der Haut.
Die Effekte von Dupilumab bestätigen sich Prof. Kristian Reich, Hamburg, zufolge in klinischen Studien. Er verdeutlichte dies u. a. an der CHRONOS-Studie: In Kombination mit topischen Kortikosteroiden führte Dupilumab bei Erwachsenen zu einem raschen und anhaltenden Ansprechen beim EASI (Eczema Area and Severity Index) – und auch die Lebensqualität der Patient:innen, bestimmt mit dem DLQI (Dermatology Life Quality Index), besserte sich. Dupilumab weist über alle Altersgruppen hinweg ein günstiges Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil auf. Menschen mit einer mittelschweren oder schweren atopischen Dermatitis sind sehr häufig gleichzeitig von einer weiteren Typ-2-Erkrankung betroffen – am häufigsten von Asthma oder allergischer Rhinitis. Patient:innen mit atopischer Dermatitis und einem koexistierenden Asthma können von einer Therapie mit Dupilumab neben einer Verbesserung der Hautsymptomatik im Sinne einer kollateralen Effektivität außerdem von Verbesserungen der Asthmakontrolle profitieren.
Reich betonte, dass das Management des monoklonalen Antikörpers im Praxisalltag einfach sei: Für die Initiierung und Fortführung einer Dupilumab-Therapie seien keine Laboruntersuchungen notwendig und das Interaktionspotenzial des Wirkstoffs sei gering. Für mit Dupilumab Behandelte aktuell besonders wichtig ist außerdem, dass sie gleichzeitig mit inaktivierten oder Totimpfstoffen immunisiert werden können, so die Einschätzung von Reich. MW
Quelle: Industriesymposium anlässlich der 51. DDG-Tagung: „Therapiemanagement der mittelschweren bis schweren AD: Zielgerichtet in die Typ-2-Inflammation eingreifen“ und digitales Meet-the-Expert „Dupil umab bei AD: Erfahrungen in der Langzeitbehandlung". 15.4.2021

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