Dazu wurden die Herzklappen-Patienten auf einen INR-Wert von 2,5 bis 4,5 (konventionelle Gruppe; n = 910) oder von 1,8 bis 2,8 (Klappe in Aortenposition) bzw. 2,5 bis 3,5 (Klappen in Mitralposition; Niedrigdosis-Gruppe; n = 908) eingestellt. Alle Patienten bekamen ein Messgerät zur INR-Selbstmessung. Bei 72% der Niedrigdosis- und 74% der konventionellen Gruppe gelang es durch die Selbstmessung, die INR-Werte im therapeutischen Bereich zu halten. In der Niedrigdosis-Gruppe traten Blutungskomplikationen sechs-, in der konventionellen Gruppe 13-mal auf. Das relative Blutungsrisiko war in der Niedrigdosis-Gruppe um den Faktor 1,6 geringer. Jeweils dreimal wurden in beiden Gruppen Thromboembolien beobachtet.
Antikoagulation bei Herzklappen-Ersatz
Praxis-Depesche 11/2004
Mit INR-Selbstmessung Blutungsrisiko reduzieren
Die ESCAT-I-Studie hatte gezeigt, dass bei Herzklappen-Patienten durch Selbstbestimmung des INR-Wertes und selbstständige Anpassung der Antikoagulanzien-Dosis eine höhere Therapiesicherheit erreicht wird. Ob durch Einstellung auf einen möglichst niedrigen INR-Wert das Blutungsrisiko weiter gesenkt werden kann, ohne dass das Thromboserisiko steigt, wurde in ESCAT-II untersucht.
Quelle: Koertke, H: INR Self-management permits lower anticoagulation levels after mechanical heart valve replacement, Zeitschrift: CIRCULATION, Ausgabe 108 (2003), Seiten: II75-II78