Durch die Addition von Basalinsulin zu einer Therapie mit oralen Antidiabetika (OAD) kann Prof. Dr. Martin Pfohl, Duisburg, zufolge bei Menschen mit Typ-2-Diabetes der Ziel-HbA1c meist wieder erreicht werden. Für den Erfolg der Insulintherapie seien die ersten Wochen entscheidend, einer konsequenten Titration stünde jedoch häufig die Angst vor Hypoglykämien entgegen.
Dass in der vulnerablen ersten Therapiephase Insulin glargin 300 E/ml im Vergleich zu Insulin degludec Vorteile haben kann, zeigte die BRIGHT-Studie: In die Untersuchung wurden 929 insulinnaive Erwachsene mit Typ-2-Diabetes eingeschlossen und einmal täglich mit Insulin glargin 300 E/ml oder Insulin degludec 100 E/ml behandelt. Sie waren vor der Randomisierung unter OAD mit oder ohne GLP-1-Rezeptoragonisten nicht zufriedenstellend eingestellt gewesen.
Nach 24 Wochen wurde unter beiden Basalinsulinen eine vergleichbare Reduktion des HbA1c erreicht. Unterschiede gab es beim Hypoglykämieprofil: Während der Titrationsphase (Woche 0 bis 12) waren die Raten an bestätigten hypoglykämischen Ereignissen zu jeder Tageszeit unter Insulin glargin 300 E/ml um 23 % (≤ 70 mg/dl, 3,9 mmol/l) bzw. um 43 % (≤ 54 mg/dl, 3 mmol/l) geringer als unter Insulin degludec. Auch die nächtlichen Ereignisraten (≤ 70 mg/dl, 3,9 mmol/l) waren in den ersten zwölf Behandlungswochen unter Insulin glargin 300 E/ml niedriger als unter Insulin degludec. Über die gesamte Studiendauer von 24 Wochen sowie im Erhaltungszeitraum (Wochen 13 bis 24) waren Inzidenz und Häufigkeit von Unterzuckerungen nachts und zu jeder Tageszeit zwischen beiden Basalinsulinen vergleichbar. Diese Ergebnisse sind Pfohl zufolge relevant, da Hypoglykämien dazu beitragen können, dass Behandelnde weniger stringent titrieren.