Ein vielversprechender Ansatz nicht nur für im Zusammenhang mit Impfungen, sondern auch zur Bekämpfung dieser multiresistenten Keime könnten mRNA-basierte Wirkstoffe sein. Mit der sogenannten Antisense-Technik werden die mRNA Bausteine passend zu mRNAs essenzieller Genabschnitte des Bakteriums entworfen und hemmen dadurch das bakterielle Wachstum.
Kleinste Basenpaar-Schnipsel hemmen Bakterienwachstum
Ein Würzburger Forscherteam und Kolleg:innen haben genauer untersucht, wie diese mRNA-Wirkstoffe in Bakterien arbeiten und wie diese beschaffen sein müssen. In dieser Arbeit wurden sogenannte Antisense-Peptidnukleinsäuren (PNAs), die auf mRNAs essenzieller bakterieller Gene abzielen, eingesetzt und systematisch auf ihre Wirkweise und mögliche Nebeneffekte untersucht. Ein wichtiger Schritt ist die spezifische Blockierung der Ziel-mRNA. Die Forschenden verwendeten hierfür kleinste Basenpaar-Schnipsel, die sich spezifisch anlagerten und das Wachstum der Bakterien hemmten. Die Herausforderung bestehe nun darin, diese Schnipsel in das Bakterium einzuschleusen, ohne eine Stressantwort des Bakteriums auszulösen. Die Autor:innen arbeiten an einer Lösung, die Basenpaar-Schnipsel so klein wie möglich zu gestalten, aber dennoch eine spezifische Bindung sicherzustellen.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich mRNA-basierte Wirkstoffe zur Bekämpfung von in diesem Fall uropathogenen Bakterienstämmen vom Typ Escherichia coli grundsätzlich eignen. Weitergehende Forschung, um mRNA-basierte Wirkstoffe in die Klinik zu überführen, sei dringend notwendig, damit die moderne Medizin für multiresistente Erreger gewappnet sei, betonte Forschungsleiter Prof. Jörg Vogel. DM