Es konnten 345 Patienten aus den Jahren 2005 bis 2016 ausgewertet werden. Alle wurden in einem Krankenhaus in Shanghai behandelt. Die Einschlusskriterien waren: moderate bis schwere Herzinsuffizienz trotz optimaler medikamentöser Therapie, QRS-Zeit ≥ 120 ms, LVEF ≤ 35 %. Die Entscheidung, ob ein CRTD- oder -P-Gerät verwendet wurde, traf der Arzt entsprechend der Leitlinien. Am Ende kamen 219 CRT-D- und 126 CRT-PPatienten zusammen. Diese wurden bis Dezember 2017 nachbeobachtet, durchschnittliche Follow-up-Zeit 36 Monate.
Die Mortalitätsrate betrug in der Gruppe der Patienten mit einem CRT-D-Device 37,0 % und bei Patienten mit CRT-P-Gerät 44,4 %. Da die Hazard Ratio (HR) 0,99 betrug, bestand also kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Man führte daraufhin ein Propensity-score-matching durch, wobei Patienten aus beiden Gruppen gegenüber gestellt wurden, die in Bezug auf alle anderen relevanten Variablen vergleichbar waren, z. B. Alter, Geschlecht, Begleiterkrankungen, NYHA-Klasse, eGFR, QRS-Dauer und Medikation. Auf diese Weise konnten 111 Patienten pro Gruppe identifiziert werden, bei denen man davon ausgehen konnte, dass sie wirklich vergleichbar waren. Aber auch hier konnte kein statistisch signifikanter Unterschied bezüglich der Mortalität zwischen den beiden Verfahren nachgewiesen werden (HR 0,87; siehe Abb.). Und auch alle Subgruppenanalysen kamen zum selben Ergebnis. Allenfalls bei Patienten mit einem Linksschenkelblock war CRT-D leicht im Vorteil (HR 0,68 versus 1,12; p = 0,01 für statistische Interaktion). Allerdings konnten die Autoren dennoch auf Basis ihrer Ergebnisse keine einzelne Variable als Selektionskriterium für oder gegen das eine oder andere Verfahren empfehlen.
Eine CRT-D-Behandlung bei Herzinsuffizienz hat nach diesen Studiendaten und bei Anwendung der „Leitlinienkriterien“ zur Entscheidung also keinen Vorteil gegenüber der „einfacheren“ CRT-P-Therapie in Bezug auf die Mortalität. CB