Individuellere Statintherapie ...

Praxis-Depesche 14/2003

... mit Simvastatin in 30-mg-Dosierung

Die Möglichkeit, mit Statinen Risikopatienten vor kardiovaskulären Ereignissen zu schützen, wird in deutschen Praxen noch zu wenig genutzt, bemängeln Experten. Dies dürfte auch an den (bisher) hohen Kosten liegen. Seit kurzem ist nun der erste patentfreie CSE-Hemmer zu einem attraktiven Preis verfügbar.

Europaweite Studien wie EUROASPIRE belegen: Nur 30 bis 50% der Postinfarkt-Patienten bleiben auch tatsächlich unter dem für diese Personengruppe empfohlenen LDL-Zielwert (bei uns 100 mg/dl). Der Kardiologe Dr. Frank Sonntag, Henstedt-Ulzburg, spricht von einem "klaren Versagen der Prävention". Ein wichtiger Grund für die mangelnde Compliance der niedergelassenen Kollegen bei der Statintherapie sieht er in den Kosten der Behandlung. Dass Simvastatin nun als Generikum günstiger zu haben ist, wird nach Ansicht von Sonntag die Umsetzung in die Praxis erleichtern: "Das haben schon die Erfahrungen mit den ACE-Hemmern gezeigt, die Kosten gingen runter und die Verordnungszahlen hoch." Der Hersteller des Generikums wird ab Mai zusätzlich eine neue 30-mg-Dosierung von Simvastatin anbieten. Diese Tablette hat nach Angaben des Unternehmens eine besonders günstige Dosis-Preis-Relation und ermöglicht eine individuellere zielwertorientierte Therapie. Auch nach Ansicht von Prof. Klör ist es sinnvoll, die lipidsenkende Therapie alle vier Wochen nur um 10 mg aufzutitrieren, bis der Zielwert erreicht ist. Lassen sich so am Ende z. B. 10 mg des Wirkstoffes täglich einsparen, hält dies nicht nur die Kosten, sondern auch das Nebenwirkungsrisiko niedrig. (bös)

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