Donnerschlag-Kopfschmerz und SAB

Praxis-Depesche 11/2000

Mit viel Glück hat´s noch nicht "gekracht"

"Donnerschlag-Kopfschmerzen" sind das typische klinische Kennzeichen einer Subarachnoidalblutung (SAB) nach Aneurysma-Ruptur. In Einzelfällen kann es auch ein Warnzeichen sein vor dem akuten Ereignis.

Donnerschlag-Kopfschmerzen sind definiert als akut einsetzende stärkste Kopfschmerzen mit der größten Intensität am Beginn. In 28% der Fälle ist eine SAB die Ursache dieser vernichtenden Schmerzen. Ein Einzellfallbericht aus Amerika beschreibt ähnliche Kopfschmerzen bei einem 50-jährigen Mann, der dabei in die Knie sank, mit Schwindel, Erbrechen, Nackenschmerzen, aber ohne Bewusstseinsverlust. Der Schmerz war unheimlich stark, auf die linke Seite, insbesondere auf die Retroorbitalregion, konzentriert. Es kam jedoch zu keinen neurologischen Ausfällen. Im CT zeigte sich keine SAB, und in zwei Lumbalpunktionen war der Liquor klar. Auf Grund der typischen Schmerzsymptomatik wurde trotzdem eine Angiographie durchgeführt. Dabei trat ein 13 mm breites, extrem dünnwandiges Aneurysma der A. communicans posterior zu Tage, mit einem sekundären Tochter-Aneurysma. Innerhalb von zwölf Stunden nach Schmerzbeginn wurde eine Kraniotomie durchgeführt und das Aneurysma "geclipt". Bei der Operation gab es keine Hinweise auf eine alte oder kürzlich stattgehabte SAB. Acht ähnliche Fälle wurden bis jetzt in der Literatur beschrieben.

Quelle: Wittmann, TF: Unruptured cerebral aneurysm producing a thunderclap headache, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF EMERGENCY MEDICINE, Ausgabe 18 (2000), Seiten: 88-90

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