Chronische Rückenschmerzen

Praxis-Depesche 12/2016

Mit welchen Faktoren korreliert eine OSA?

Wie hoch ist die Prävalenz eines symptomatischen obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms (OSA) bei Patienten mit chronischen Wirbelsäulenschmerzen? Und welche weiteren Risikofaktoren erhöhen die OSA-Prävalenz bei diesen Patienten? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer retrospektiven Studie.

In der retrospektiven Studie wurden die Daten von 4036 Patienten berücksichtigt. Diese hatten sich zwischen dem 1. Januar 2010 und 31. Dezember 2014 wegen chronischer Wirbelsäulenschmerzen in einem Schmerzzentrum vorgestellt. Für die Diagnose aller Patienten waren die zwei selben Ärzte verantwortlich. Der Mehrzahl der Patienten wurden Opioide verschrieben. Einige bekamen auch eine Kombination aus Benzodiazepinen und Opioiden. 154 Patienten nahmen keine Schmerzmittel ein.
Die OSA-Prävalenz betrug bei den 154 Patienten, die keine Anlagetika einnahmen, 10,5%, in der Opioidgruppe 13,9% und im Kombinationskollektiv 13,8%. Dabei wurde bei den Männern eine höhere Prävalenz festgestellt als bei den Frauen (15,1% versus 12,8%). Auch das Alter beeinflusste die OSA-Prävalenz. Sie lag bei den über 45 Jahre alten Patienten höher als bei den Patienten zwischen 25 und 45 bzw. zwischen 18 und 25 Jahre (16,3% versus 10,7% versus 2,5%). Im Vergleich mit Afro- und weißen Amerikanern wiesen solche hispanischer und asiatischer Herkunft eine höhere OSA-Prävalenz auf (23,7 versus 16,2% versus 13,4%). Ebenso war eine Kombination aus Rücken- und Nackenschmerzen mit einer höheren OSA-Prävalenz assoziiert als bei einem ausschließlichem thorakalen bzw. LWS-Rückenschmerz (16,3% versus 8,2% bis 11%). Das Gewicht spielte für die OSAPrävalenz ebenfalls eine entscheidende Rolle: je höher das Gewicht, dest höher die Prävalenz. Abhängig vom Body Mass Index lag sie bei 32,4% für krankhaft übergewichtige Patienten. Die entsprechenden Werte für schwer übergewichtige und übergewichtige Patienten sowie für solche mit leichtem Übergewicht sowie normalem Gewicht betrugen 32,4%, 20,3%, 15,7%, 9,2% bzw. 5,7%. Eine signifikante Korrelation mit einem OSA wurde auch für das Rauchen (mehr als 40 Packungsjahre, 16,3%), verschiedene Pneumo-/HNO-Erkrankungen wie Sinusitis oder Rhinitis (mit Ausnahme einer chronischen Bronchitis) und kardiovaskulären Krankheiten beobachtet.
Die binäre logistische Regressionsanalyse ergab folgende Faktoren, die signifikant mit einem OSA assoziiert waren: Alter, Geschlecht, Sinusitis oder Rhinitis, chronische Sinusitis und Allergien, COPD, Hyperlipidämie und kongestive Herzinsuffizienz oder Hirnschlag in der Anamnese. Für Rauchen und chronische Bronchitis ergab sich keine signifikante Korrelation. GS
Quelle:

Pampati S, Manchikanti L: What is the prevalence of symptomatic obstructive sleep apnea syndrome in chronic spinal pain patients? An assessment of the correlation of OSAS with chronic opioid therapy, obesity, and smoking. Pain Physician 2016; 19: E569-79

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x