Eine 34-jährige Frau klagte über juckenden Ausschlag auf den Handflächen, der zwei Tage nach Einnahme von Cyclophosphamid (wegen LupusNephritis) aufgetreten war. Sie litt seit Jahren an systemischem Lupus erythematodes (SLE) mit Nieren- und Gelenkbeteiligung. Der ANA-Titer betrug mehr als 1 : 640; man fand Anti-dsDNA- und Anti-Smith-Antikörper, eine Leukopenie und Anämie. Plasmazellen und Eosinophile waren nicht vermehrt. Serologisch fielen der RPR-Test und der Fluoreszenz-Treponema-AK-Absorptionstest (FTA-Abs) positiv aus. An Handflächen, Sohlen, Brustkorb und Beinen waren graurosa schuppende Papeln zu sehen. Orale oder genitale Läsionen lagen nicht vor, ebenso wenig eine Lymphadenopathie. Obwohl viel für eine Syphilis sprach, konnte man aufgrund des Rheumaleidens der Patientin auch auf falsch-positive Testergebnisse tippen; die histopathologischen Befunde standen zwar im Einklang mit einer Lues-Erkrankung, waren aber nicht beweisend. Deshalb führte man einen Western Blot durch, der die Syphilis abklären sollte. Alle drei spezifische Banden für Treponema pallidum waren vorhanden und bestätigten die Diagnose. Der HIV-Test fiel negativ aus. Die Patientin wurde mit Benzathin-Penizillin behandelt, worauf die Ausschläge abheilten. (EH)
Praxis-Depesche 24/2004
Mit Western Blot Lues von SLE abgrenzen
Eine 34-jährige Frau klagte über juckenden Ausschlag auf den Handflächen, der zwei Tage nach Einnahme von Cyclophosphamid (wegen LupusNephritis) aufgetreten war. Sie litt seit Jahren an systemischem Lupus erythematodes (SLE) mit Nieren- und Gelenkbeteiligung. Der ANA-Titer betrug mehr als 1 : 640; man fand Anti-dsDNA- und Anti-Smith-Antikörper, eine Leukopenie und Anämie. Plasmazellen und Eosinophile waren nicht vermehrt.
Serologisch fielen der RPR-Test und der Fluoreszenz-Treponema-AK-Absorptionstest (FTA-Abs) positiv aus. An Handflächen, Sohlen, Brustkorb und Beinen waren graurosa schuppende Papeln zu sehen. Orale oder genitale Läsionen lagen nicht vor, ebenso wenig eine Lymphadenopathie.
Obwohl viel für eine Syphilis sprach, konnte man aufgrund des Rheumaleidens der Patientin auch auf falsch-positive Testergebnisse tippen; die histopathologischen Befunde standen zwar im Einklang mit einer Lues-Erkrankung, waren aber nicht beweisend. Deshalb führte man einen Western Blot durch, der die Syphilis abklären sollte. Alle drei spezifische Banden für Treponema pallidum waren vorhanden und bestätigten die Diagnose. Der HIV-Test fiel negativ aus. Die Patientin wurde mit Benzathin-Penizillin behandelt, worauf die Ausschläge abheilten. (EH)
Quelle: Levine, EG: Western blotting as the confirmatory test for syphilis in a patient with systemic lupus erythematosus, Zeitschrift: ARCHIVES OF DERMATOLOGY, Ausgabe 140 (2004), Seiten: 490-491