Im Vergleich zu den 680 in die Studie eingeschlossenen Senior:innen, die keinen Mittagsschlaf hielten, erzielten die 1.534 Personen mit regelmäßigem „Nap“ bei Kognitionstests signifikant bessere Ergebnisse. Die Gedächtnisleistung der Proband:innen war anhand umfangreicher Testuntersuchungen evaluiert worden, darunter die chinesische Version des „Montreal Cognitive Assessment“ und die „Mini-Mental-State-Examination“. Insgesamt schnitten die Napper in den Bereichen Orientierung, Sprachkompetenz und Gedächtnis besser ab als die Nicht-Napper.
Die bisherige Evidenz deutet allerdings darauf hin, dass ein Nickerchen nach dem Essen nicht per se günstige Auswirkungen auf die Kognition hat, was auch die heterogenen Studienergebnisse zu dem Thema erklären könnte. Ein wichtiger Faktor scheint dabei die Dauer des Naps zu sein: Während ein kurzer Mittagsschlaf unter 30 Minuten die Kognition positiv beeinflusst, zeigen Personen, die tagsüber mehr als zwei Stunden schlafen, eine schlechtere kognitive Leistung. Auch profitieren jüngere Menschen offenbar mehr von einem Mittagsschlaf als Personen höheren Alters. Zuletzt haben Wissenschaftler:innen festgestellt, dass Menschen nach einem unabsichtlichen Nickerchen eine schlechtere Leistung im Wortabruftest zeigen als planmäßige Napper sowie Nicht-Napper. RG