Biologika bei atopischer Dermatitis

Praxis-Depesche 4/2022

Moderne Therapieoptionen nutzen!

Die atopische Dermatitis ist eine Erkrankung, die meist bereits im Kindesalter beginnt und die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränkt. Obwohl es mittlerweile mehrere moderne und effektive systemische Therapieoptionen gibt, dauert es oft lang, bis die Patientin oder der Patient den Weg zur passenden Therapie findet.
Oberstes Ziel der Therapie der mittelschweren bis schweren atopischen Dermatitis (AD) ist die langfristige Krankheitskontrolle, die dank moderner Systemtherapien auch möglich ist, betonte Dr. Sebastian Zimmer, Merzig, auf einer Veranstaltung von Sanofi-Aventis. Die Lebensqualität der Patient:innen ist dabei eng verknüpft mit der Zahl der AD-Schübe. Eine systemische Therapie kann die Dauer der Schübe erheblich senken (durchschnittliche Dauer 11,5 vs. 22,7 Tage ohne systemische Behandlung).
Wie Versorgungsdaten aus Deutschland zeigen, werden trotz der verfügbaren Biologika und JAK1-Inhibitoren aber nach wie vor vor allem topische und systemische Steroide, Antibiotika und Antihistaminika verordnet, und der Therapieerfolg ist oft begrenzt. Dabei ist das Nutzen-Risiko-Profil der modernen Optionen sehr günstig. Beispielsweise kann das Bilogikum Dupilumab, das sich gezielt gegen die bei AD relevanten Zytokine IL-4 und IL-13 richtet, bereits ab einem Alter von zwölf Jahren zur Therapie der mittelschweren AD eingesetzt werden, bei schwerer AD sogar bereits ab dem sechsten Lebensjahr, ergänzte Dr. Andreas Pinter, Frankfurt am Main. In Studien verbesserte die Kombination aus Dupilumab plus topischem Kortikosteroid (TCS) die klinischen Anzeichen der AD (gemessen als EASI-Score) um 78 % gegenüber nur 46 %-Verbesserung unter Placebo plus TCS. Das Kardinalsymptom Juckreiz verminderte sich unter Dupilumab ebenfalls stärker als unter alleiniger topischer Steroidbehandlung (Reduktion um 56,2 vs. 27,1 %). Langzeit-Sicherheitsdaten zu Dupilumab belegen ein günstiges Nebenwirkungsprofil, und es sind keine Voruntersuchungen und Laborkontrollen nötig. Personen mit AD, die zusätzlich unter Asthma mit Typ-2-Inflammation oder Rhinosinusitis mit Polyposis nasi leiden, profitieren besonders von Dupilumab, so Pinter weiter, da das Biologikum auch bei diesen Indikationen vorteilhaft wirkt. OB
Quelle: Fachpressekonfernz: „Digitales Meet-the-Expert zum DDG“, 19.2.2022 Veranstalter: Sanofi-Aventis, Dupilumab: Dupixent®

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