Monitoring der HCV-Therapie

Praxis-Depesche 12/2017

Molekular oder doch besser serologisch?

Zur Diagnose und Überwachung einer chronischen Infektion mit dem Hepatitis- C-Virus (HCV) kann man den klassischen HCV-RNA-Nachweis heranziehen, oder das HCV-Antigen (HCV-Ag) bestimmen. Eine Vergleichsstudie verrät, warum der serologische Test von Vorteil ist.

Anders als bei der Interferon-basierten HCV-Therapie ist bei der Therapie mit direkt wirkenden antiviralen Wirkstoffen (DAA) der Nachweis von HCV-RNA kein verlässlicher Prädiktor für ein Ansprechen oder das Rückfallrisiko. Im Gegensatz zur molekularen Methode spiegelt der HCV-Ag- Wert direkt die virale Replikation wider. Forscher aus Italien testeten daher nun, ob dieses Monitoring-Verfahren den Therapieerfolg besser vorhersagen kann.
Hierfür überwachten sie mit beiden Methoden den Krankheitsverlauf von 96 Patienten mit chronischer Hepatitis C. 91% der Teilnehmer erreichten nach zwölf Wochen Therapie ein dauerhaftes Ansprechen im Sinne nicht nachweisbarer HCV-RNA-Spiegel (sustained viral response, SVR). Elf Patienten wurden nach der Therapie rückfällig (HCV-RNA ≥15 IU/ml).
Vor Therapiebeginn zeigten alle Patienten positive HCV-RNA- sowie HCV-Ag-Spiegel (6,14x10³ bis 533x106 IU/ml bzw. 10,79 bis >20 000 fmol/l). Beide Baseline-Werte korrelierten signifikant, unterschieden sich zwischen den Patienten mit bzw. ohne SRV aber nicht. Auch hinsichtlich des Rezidivrisikos ließen die Verfahren keine Prognose zu. Beide Tests zeigten nach Beendigung der Therapie bei nahezu allen Patienten ein negatives Ergebnis.
Insgesamt war die Vorhersagekraft beider Verfahren eher mäßig. Der serologische Antikörper-Nachweis hat allerdings den Vorteil, dass er einfacher, schneller und kostensparender ist. OH
Quelle:

Loggi E et al.: Monitoring the treatment of hepatitis C with directly acting antivirals by serological and ... PLoS One 2017; 12(11): e0187755

ICD-Codes: B18.2

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