Anti-PD-1-Therapie mit Nebenwirkung

Praxis-Depesche 1-2/2020

Morbus Basedow & Typ-1-Diabetes

Anti-programmed-cell-death-1 (PD-1)-Therapien werden zunehmend bei onkologischen Erkrankungen eingesetzt, können aber auch immunsystembezogene Nebenwirkungen haben. Nun wurde der erste Fall einer bemerkenswerten synchronen Entstehung zweier Erkrankungen durch eine Anti-PD-1-Therapie berichtet.
Kommentar
Die pathophysiologischen Mechanismen in diesem Zusammenhang müssen noch verstanden werden.
Der 48-jährige Patient erhielt wegen eines Parotis-Adenokarzinoms mit Lungenmetastasen fünf Zyklen des Anti-PD-1-Antikörpers Nivolumab (240 mg alle zwei bis fünf Wochen für ca. 13 Wochen). Am Tag der Gabe des 6. Zyklus fand man bei der Laborkontrolle eine Plasmaglucose von 190 mg/dl, einen HbA1c von 6,4 % und ein TSH von 0,037 μU/ml.
Daraufhin wurde der 7. Zyklus Nivolumab erstmal aufgeschoben, und nach 14 Tagen lag die Glucose bei 379 mg/dl, der HbA1c bei 7,2 % und das TSH bei 0,008 μU/ ml – der Patient wurde daraufhin stationär aufgenommen.
Anamnestisch gab es keine Hinweise auf eine frühere Glucoseintoleranz oder eine Schilddrüsenproblematik. In der Klinik wurde dann die Diagnose eines Anti-PD-1-assoziierten Typ-1-Diabetes sowie eines eines leichten M. Basedow gestellt. CB
Quelle: Kurihara S et al.: Simulaneous development of Graves‘ disease and type 1 diabetes during anti-programmed cell death-1 therapy: a case report. J Diabetes Investig 2020; Epub Jann 11; doi: 10.1111/jdi.13212

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