Schlaganfall

Praxis-Depesche 18/2003

Morgendlicher Blutdruckanstieg erhöht das Risiko

Die meisten kardiovaskulären Ereignisse geschehen in den Morgenstunden. In einer prospektiven Studie wurde in Japan untersucht, welcher Zusammenhang bei älteren Hypertonikern zwischen morgendlichem Blutdruckanstieg und Schlaganfall-Risiko besteht.

Der morgendliche Blutdruckanstieg der 519 Studienteilnehmer, ältere Patienten mit arterieller Hypertonie, wurde wie folgt kalkuliert: mittlerer systolischer Blutdruck während der zwei Stunden nach dem Erwachen minus mittlerer systolischer Blutdruck während der Stunde Schlaf, in der der niedrigste systolische Blutdruck gemessen wurde. Während einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 41 Monaten (1 bis 68 Monate) ereigneten sich in der Teilnehmergruppe 44 Schlaganfälle. Nachdem die Patienten entsprechend dem morgendlichen Blutdruckanstieg in zwei Gruppen eingeteilt worden waren, ergab sich für jene Patienten in der höchsten Dezile (morgendlicher Blutdruckanstieg von 55 mmHg und mehr) eine höhere Prävalenz multipler Infarkte zu Studienbeginn (kernspintomographisch festgestellt) sowie eine höhere Inzidenz von Schlaganfällen (19% vs. 7,3%) im Vergleich zu den übrigen Patienten. Das erhöhte Risiko blieb auch signifikant, nachdem die Patienten der beiden Gruppen nach Alter und 24-Stunden-Blutdruck gegenüber gestellt wurden. Sind ambulante Blutdruckmessungen nicht möglich, kann es hilfreich sein, die Patienten zu Hause bald nach dem Aufstehen eine Messung durchführen zu lassen. Kommt es zu einem Anstieg, sollte zusätzlich antihypertensiv mit Präparaten behandelt werden, die einen Schutz über mindestens 24 Stunden bieten.

Quelle: Kario, K: Morning surge in blood pressure as a predictor clinical cerebrovascular disease in elderly hypertensives - A prospective study, Zeitschrift: CIRCULATION, Ausgabe 107 (2003), Seiten: 1347: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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