2001 veröffentlichten Daniel KR et al. einen Score zur Einschätzung der Schwere einer Lungenembolie, der sich aus den Parametern Tachykardie, Rechtsschenkelblock (RBBB), T-Inversion und dem S1Q3T3-Muster (auch Mc- Ginn-White-Zeichen: große S-Welle in Ableitung I, Q-Welle in III und negatives T in III) zusammensetzte. Später evaluierten weitere Autoren noch Indikatoren wie ST-Streckensenkung oder -erhöhung, Rechtsverlagerung der elektrischen Herzachse und P pulmonale. Welche EKG-Zeichen aber tatsächlich einen Einfluss auf das Outcome haben, blieb vage.
Daher wurden nun 39 Studien mit insgesamt 9198 Patienten im Hinblick auf den prognostischen Wert des EKG bei akuter LE ausgewertet. Mit einem Kappa-Wert von 0,91 waren sich die Studienautoren in der Studienselektion recht einig (ein Kappa-Wert von 1,0 bedeutet 100%ige Übereinstimmung).
Folgende EKG-Zeichen waren signifikant mit einem schlechten Outcome (Mortalität während des stationären Aufenthaltes) assoziiert:
- S1Q3T3-Muster (Erhöhung des Mortalitätsrisikos auf das 3,4-fache)
- kompletter RBBB (3,9-faches Risiko)
- T-Wellen-Negativierung (62%ige Risikoerhöhung)
- Rechtsverlagerung der Herzachse (3,2-faches Risiko)
- Vorhofflimmern (96%ige Risikoerhöhung)
Die 30-Tages-Mortalität wurde u. a. von folgenden Zeichen vorhergesagt: Sinustachykardie, S1Q3T3-Muster, transmurale rechtsventrikuläre Ischämie, linksventrikuläre subendokardiale und rechtsventrikuläre transmurale Ischämie. CB