Für eine retrospektive Studie wurden die Daten von 174 Frauen mit präkonzeptionell bekanntem Typ-1-Diabetes (T1D) oder Typ-2-Diabetes (T2D) ausgewertet, deren Schwangerschaft in einer großen irischen Entbindungsklinik von einem multidisziplinären Team betreut worden war, darunter Endokrinolog:innen, spezialisierte Hebammen, Ernährungsberater:innen und ein Ophthalmologe.
Frauen mit T2D waren häufiger übergewichtig, älter, nahmen die Vorsorgeuntersuchungen seltener wahr und wiesen bei Erstpräsentation ein höheres Gestationsalter auf. Unter den T1D-Patientinnen fand sich eine höhere Prävalenz von diabetischer Retinopathie, Hypothyreose, Präeklampsie und Gestationshypertonie. Zwar war der mittlere HbA1c der Typ-2-Diabetikerinnen sowohl bei Erstpräsentation als auch im restlichen Verlauf der Schwangerschaft niedriger als bei den Frauen mit T1D, dafür verbesserte sich die Blutzuckereinstellung der TD1-Patientinnen im Schwangerschaftsverlauf stärker.
Der Nachwuchs von T1D-Patientinnen mit kontinuierlicher subkutaner Insulininfusion (CSII) hatte ein höheres mittleres Geburtsgewicht als der der Patientinnen mit mehrfach täglichen Injektionen (3,75 vs. 3,58 kg). Notfall-Kaiserschnitte waren in der Gruppe mit CSII häufiger (37,5 vs. 28,5 %), ebenso wie die Rate an Fehlgeburten (25 vs. 19 %) und kongenitalen Fehlbildungen (10 vs. 2,3 %). Mehrfach-Injektionen und CSII seien zwar zwei effektive Ansätze in der Schwangerschaft, so das Fazit der Autor:innen, mit einer CSII sollte aber lange vor der Empfängnis begonnen werden, um den Frauen Zeit zu geben, sich an die Pumpe zu gewöhnen und eine gute präkonzeptionelle Diabeteseinstellung zu gewährleisten. RG