Darm-Mikrobiom

Praxis-Depesche 12/2019

Multimodales Therapiemanagement

Auf einem Symposium wurden neueste Erkenntnisse zur Darm-Mikrobiom- Forschung vorgestellt und ein darauf basierendes multimodales Therapiemanagement für funktionelle Magen-Darm-Erkrankungen vorgeschlagen.
Einen Einblick in das komplexe Zusammenspiel von Magen- Darm-Beschwerden und dem Mikrobiom bot ein Symposium. Neben neuesten Forschungsergebnissen zum Mikrobiom wurden zudem die Funktion des Magens als Regulator des Darm-Mikrobioms und die Wirkung von Phytopharmaka auf die mikrobielle Zusammensetzung diskutiert. Prof. Peter Malfertheiner, München, erläuterte, dass die Gemeinschaft der Mikroben des Magen-Darm-Trakt in einem komplexen Netzwerk interagiere und dass die Aufrechterhaltung dieses Gleichgewichts der Gesunderhaltung des Körpers dient. Dabei stellt der Magen mit zwei wesentlichen Faktoren, der Magensäure und Helicobacter pylori, eine maßgebliche Kontrollstation der mikrobiellen Zusammensetzung des Darms dar. Die Kenntnis über die Kontrollfunktionen des Magens bilden die Grundlage für neue erweiterte klinisch-therapeutische Ansätze, vor allem hinsichtlich Dyspepsie, bakterieller Fehlbesiedlung des Dünndarms und Reizdarmsyndrom.
Prof. Hans-Dieter Allescher, Garmisch-Partenkirchen, erklärte zudem den durch die Phytotherapie mit der Iberis-amara-Kombination ermöglichten Multi-Target-Ansatz zur Bekämpfung der vielfältigen Symptome und Ursachen funktioneller Magen- Darm-Erkrankungen. Ausgehend von Forschungsergebnissen aber auch von Erfahrungen beim Umgang mit Patientenkasuistiken sprachen sich Prof. Alexander Storr, Gauting-Starnberg, und Dr. Ulrich Koczian, Augsburg, für ein multimodales Therapiemodell bestehend aus medikamentöser Behandlung mittels Phytotherapie aber auch aus Lebensstilinterventionen und stuhlregulierenden Maßnahmen aus. GH
Quelle: Symposium: „Magen-Darm-Beschwerden und Mikrobiom: Symposium beleuchtet komplexes Zusammenspiel“, im Rahmen der DGVS-Jahrestagung 2019, Wiesbaden, 2.10.2019

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