Das Besuchen von Museen, Kunstgallerien oder Ausstellungen ist eine komplexe stimulative Erfahrung, die einer Demenz entgegenwirken kann. Dies zeigt eine Datenanalyse aus dem UK mit 3911 Über-50-jährigen, die bei Studienbeginn keine Demenz aufwiesen (55% Frauen, Durchschnittsalter 63,8 Jahre). 32,7% gaben an, nie einen solchen Kulturort zu besuchen, 26,8% taten es seltener als einmal im Jahr, 21,6% ein- bis zweimal jährlich und 18,9% sogar alle paar Monate oder häufiger.
Im Laufe des zehnjährigen Follow-up entwickelten 6,3% der Teilnehmer eine Demenz (Inzidenzrate 5,42 pro 1000 Personenjahre). Etwas über dem Durchschnitt lag die Inzidenzrate mit 9,47 pro 1000 Personenjahren bei denjenigen, die Museen gänzlich fern blieben. Auch ein seltener Museumsbesuch (weniger als einmal jährlich) war mit einer geringeren Inzidenzrate assoziiert (3,96 pro 1000 Personenjahre). Regelmäßige Museumsgänger (alle paar Monate oder häufiger) wiesen eine Inzidenzrate von nur 2,15 pro 1000 Personenjahre auf. Nach Adjustierung auf demografische und sozioökonomische Variablen war ein regelmäßiger Museumsbesuch mit einer um ca. 50% reduzierten Wahrscheinlichkeit verbunden, an Demenz zu erkranken (incidence risk ratio, IRR 0,47; 95% KI 0,31-0,81).
Zur positiven Wirkung der regelmäßigen Kulturexposition tragen vermutlich mehrere Komponenten bei: Neben den Sinneseindrücken und der kognitiven Auseinandersetzung mit den Inhalten, ist der Besuch mit leichter Bewegung und der Gelegenheit für soziale Interaktionen verbunden. OH