Praxis-Depesche 11/2016

Muss man der Leber helfen?

Die Pankreatikoduodenektomie (PD) ist ein massiver Eingriff, aber immer mehr Patienten überleben ihn langfristig. Oft entwickelt sich danach eine nichtalkoholische Fettleber - erkrankung (NAFLD). Sie hat allerdings eine gute Heilungstendenz.

Die NAFLD ist eine häufige Erkrankung geworden, parallel zur Adipositas-Epidemie. Ihre Manifestationen unterscheiden sich aber von der Leberverfettung, die sich nach PD entwickeln kann. Man hofft, mit Substitution von Pankreasenzymen das Entstehen einer postoperativen NAFLD aufhalten zu können. Die Erkenntnisse über die Faktoren, die die NAFLD-Genese fördern und diejenigen, die die Rückbildung des Leberschadens begünstigen, sind derzeit allerdings recht begrenzt.
Eine japanische Arbeitsgruppe analysierte retrospektiv den Verlauf bei 120 Patienten mit PD. Eine NAFLD wurde anhand von CTs ohne Kontrastmittel diagnostiziert. Insgesamt entwickelten 38% der Patienten nach PD eine NAFLD. Zu einer Verfettung kam es bei 27% der Patienten, die prophylaktisch Enzyme erhielten, und bei 43% ohne Supplementation. Die Erholungsraten der Leber betrugen 100% bei Supplementation und 58% ohne eine solche.
Risikofaktoren für eine NAFLD waren hoher Body Mass Index, kleines Pankreasvolumen, lange OP-Dauer und ein hohes GOT/GPT-Verhältnis einen Monat nach dem Eingriff. Für spontane Erholung sprachen kleiner Durchmesser des Ductus pancreaticus, niedrige Serum-Amylase 28 Tage nach OP und ein Marker aus der Comutertomographie (hoher minimaler CT-Wert nach Hounsfield-Einheiten der Leber). WE

Quelle:

Sato T et al.: Factors that predict the occurrence of and recovery from non-alcoholic fatty liver disease after pancreatoduodenektomy. Surgery 2016; 160: 318-30

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x