Praxis-Depesche 11/2005

Muss man die Mikrozirkulation distal des Ballons schützen?

Die Ergebnisse der Akut-PTCA bei Myokardinfarkt sind aufgrund unzureichender Reperfusion und hoher Mortalität oft unbefriedigend. In einer multinationalen Studie wurde versucht, die Koronargefäße distal des Angioplastie-Ballons vor einer Embolisierung durch atheromatöses und thrombotisches Material zu schützen, indem distal des PTCA-Ballons ein weiterer Ballon appliziert wird, am dem sich der Detritus sammelt, angesaugt und in einem Export-Katheter nach draußen befördert wird. 501 Patienten mit ST-Hebungs-Infarkt wurden binnen sechs Stunden nach Symptombeginn in herkömmlicher Weise angioplastiert oder einer PTCA mit distaler Ballon-Okklusion unterzogen. Bei den 252 dazu randomisierten Patienten wurden die meisten aller Ballondilatationsmanöver unter Mikozirkulationsschutz durchgeführt und Detritus abgesaugt. Trotzdem normalisierte sich die ST-Strecke nicht häufiger als in der konventionell angioplastierten Gruppe (63% vs. 62%) und auch die szintigraphisch gemessene Infarktgröße unterschied sich nicht signifikant. Die Zahl größerer kardiovaskulärer Ereignisse in den sechs Folgemonaten war ebenfalls vergleichbar. Die Autoren raten daher vom Gebrauch des Systems ab. (Ko)

Die Ergebnisse der Akut-PTCA bei Myokardinfarkt sind aufgrund unzureichender Reperfusion und hoher Mortalität oft unbefriedigend. In einer multinationalen Studie wurde versucht, die Koronargefäße distal des Angioplastie-Ballons vor einer Embolisierung durch atheromatöses und thrombotisches Material zu schützen, indem distal des PTCA-Ballons ein weiterer Ballon appliziert wird, am dem sich der Detritus sammelt, angesaugt und in einem Export-Katheter nach draußen befördert wird. 501 Patienten mit ST-Hebungs-Infarkt wurden binnen sechs Stunden nach Symptombeginn in herkömmlicher Weise angioplastiert oder einer PTCA mit distaler Ballon-Okklusion unterzogen. Bei den 252 dazu randomisierten Patienten wurden die meisten aller Ballondilatationsmanöver unter Mikozirkulationsschutz durchgeführt und Detritus abgesaugt. Trotzdem normalisierte sich die ST-Strecke nicht häufiger als in der konventionell angioplastierten Gruppe (63% vs. 62%) und auch die szintigraphisch gemessene Infarktgröße unterschied sich nicht signifikant. Die Zahl größerer kardiovaskulärer Ereignisse in den sechs Folgemonaten war ebenfalls vergleichbar. Die Autoren raten daher vom Gebrauch des Systems ab. (Ko)

Quelle: Schömig, A: Distal embolic protection in patients - With acute myocardial infarction, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 293 (2005), Seiten: 1116-1117: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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