Prospektive Studie

Praxis-Depesche 12/2019

Mutterbrust

Zusammenhang zwischen Stillen und respiratorischen sowie gastrointestinalen Infektionen bei Babys und Kleinkindern.
Obwohl dem mütterlichen Stillen so einige gesundheitsfördernde Vorteile unterstellt werden, ist doch noch wenig wirklich verstanden, was Wirkmechanismus und Zusammenhänge anbetrifft.
In einer prospektiven longitudinalen Studie, die Kinder von der Geburt an und durch die Kindheit hindurch begleiteten, wurden Daten zu Krankheitsereignissen, Dauer der Brustfütterung und Zeitpunkt der Einführung von Beikost erhoben, bis hin zum vierten Lebensjahr in Abständen von drei Monaten, danach in Abständen von sechs Monaten.
Anschließend wurde die Odds Ratio in Bezug auf eine ausschließliche Brustfütterung bzw. eine nicht-ausschließliche Brustfütterung in Bezug auf respiratorische und gastrointestinale Infektionen bei 6.861 Kindern zwischen drei und 18 Montaten und bei 5.666 Kindern bis zum vierten Lebensjahr berechnet.
Im Alter von drei bis sechs Monaten war das Stillen eindeutig assoziiert mit weniger fieberhaften Infektionen der Atemwege (OR=0,82), sowie weniger gastrointestinalen Infekten (OR=0,55), obwohl einschränkend hinzugefügt werden muss, dass die inverse Assoziation bezüglich fieberhafter Atemwegserkrankungen nur an Mädchen, nicht aber an Jungen, und nur während der Wintermonate Dezember bis Februar, beobachtet wurde.
Die Studie ergab, dass das Stillen bei Kindern mindestens bis zum Alter von sechs Monaten protektiv wirkt gegenüber multiple akute respiratorische und gastrointestinale Infektionen. Sowohl die ausschließliche Ernährung durch Brustfütterung, als auch die nicht-ausschließliche zeigten sich darüber hinaus im Speziellen protektiv gegenüber einer Otitis media, selbst noch über die Stillphase hinaus, bis mindestens zum zweiten Lebensjahr, bei manchen sogar bis zum vierten Lebensjahr, was im Einklang mit einigen anderen Studien steht. MMH
Quelle: Frank NM et al.: The relationship between breastfeeding and reported respiratory and gastrointestinal infection rates in young children. BMC Pediatr 2019; 19(1): 339

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