Ischämischer Schlaganfall

Praxis-Depesche 21/2000

Nach Ausschluss einer Blutung sofort ASS geben

Der Nutzen einer langfristigen Medikation mit Azetylsalizylsäure nach akutem ischämischem Schlaganfall ist bekannt; zwei große Studien konnten inzwischen zeigen, dass der sofortige Einsatz auch kurzfristig das Risiko für weitere Apoplexien oder Tod im Krankenhaus senkt. Allerdings gibt es noch einige Unklarheiten im Zusammenhang mit bestimmten Patientengruppen.

In einer prospektiv geplanten Metaanalyse des CAST (Chinese Acute Stroke Trial) und des IST (International Stroke Trial) werden die Vorteile und Risiken einer frühen Gabe von Azetylsalizylsäure anhand der Daten von insgesamt 40 000 Patienten ermittelt, insbesondere für Risikogruppen wie Ältere, Patienten ohne CT-Aufnahme oder mit Vorhofflimmern. ASS erzielte eine hoch signifikante Reduktion von Schlaganfall-Rezidiven und eine etwas weniger signifikante Senkung der Sterberate (ohne weiteren zerebralen Insult). Gegen diese Vorteile standen hämorrhagische Insulte, so dass sich eine Netto-Reduktion von 9 pro 1 000 bezüglich weiterer Insulte oder Tod im Krankenhaus ergab. Patienten ohne CT-Aufnahme zeigten kein erhöhtes Risiko für hämorrhagische Schlaganfälle.

Quelle: Chen, ZM: Indications for early aspirin use in acute ischemic stroke, Zeitschrift: STROKE, Ausgabe 31 (2000), Seiten: 1240-1249

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