55 Hüftarthrose-Patienten wurden direkt vor und sechs Monate nach Implantation einer Hüft-TEP untersucht. 24 gesunde Probanden dienten als Kontrollgruppe. Die Patienten wurden mittels Laufbandergometrie belastet; die Herzfrequenz und die Laktatwerte wurden gemessen. Die Ruhe- und Belastungsherzfrequenzen der Patienten waren vor der OP wesentlich höher als die der gesunden Kontrollpersonen und fielen auch postoperativ nur wenig ab. Das Laktat stieg bei den Gesunden während oder nach der Belastung nicht an, bei den Patienten dagegen deutlich bis auf maximal 3,1 mmol/l. Diese Ergebnisse zeigen, dass die konditionelle Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit sowohl prä- als auch postoperativ bei Patienten mit Koxarthrose deutlich eingeschränkt sind. Daher sollte man diesen Patienten spezielle sporttherapeutische Maßnahmen empfehlen, die die Muskulatur kräftigen. Geeignet sind Walking, Radfahren, Ergometer-Training, Handkurbel-Ergometrie, Aqua-Jogging oder sogar Skilanglauf und Inline-Skating. Letztere zwei Sportarten gehen allerdings mit einer erhöhten Sturzgefahr einher. (MO)
Praxis-Depesche 4/2003
Nach Hüft-OP ist Sport wichtig
Patienten mit Koxarthrose bewegen sich wegen der funktionellen Einschränkung wenig. Dadurch entsteht eine muskuläre Dekonditionierung, die wiederum Herz und Kreislauf wesentlich beeinflusst. In Tübingen wurden der konditionelle Zustand von Koxarthrotikern prä- und postoperativ untersucht und geeignete Sportarten zum Konditionsaufbau empfohlen.
Quelle: Horstmann, T: Konditionelle Defizite bei Coxarthrose- und Hüftendoprothesen- Patienten, Zeitschrift: Deutsche Zeitschrift fur Sportmedizin, Ausgabe 53 (2002), Seiten: 17-21