Vorgehen bei Gallensteinleiden

Praxis-Depesche 1/2003

Nach Papillotomie muss die Gallenblase raus

Patienten mit Gallengangs-Konkrementen werden üblicherweise endoskopisch papillotomiert; die Steine werden mit Körbchen oder Ballon entfernt. Ist nach der Papillotomie eine abwartende Haltung gerechtfertigt?

120 Patienten wurden in eine prospektive randomisierte Studie eingeschlossen. Nach endoskopischer Papillotomie und Steinextraktion bei Gallengangssteinen wurden 64 Patienten nicht operiert, 56 Patienten unterzogen sich einer laparoskopischen Cholezystektomie. 47% der Patienten in der "wait and see"-Gruppe hatten wiederholt Gallenkoliken bei Steinabgang. 81% dieser Patienten unterzogen sich im Beobachtungszeitraum einer Cholezystektomie, am häufigsten wegen Koliken und akuter Cholezystitis. Bei 55% der Patienten aus der "wait and see"-Gruppe musste von laparoskopischer CCE auf offene Operation umgestiegen werden. In der Gruppe, die bereits initial operiert wurde, war dies nur in 23% der Fälle erforderlich. Morbidität und Krankenhausverweildauer waren in der "wait and see"-Gruppe höher. Die Autoren folgern, dass nach endoskopischer Papillotomie und Steinextraktion bei Choledocholithiasis bei bekannten Gallenblasensteinen auf jeden Fall cholezystektomiert werden soll. (MO)

Quelle: Cuschieri, A: Management of patients with gallstones and ductal calculi, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 360 (2002), Seiten: 739-740: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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