Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom

Praxis-Depesche 14/2002

Nasale Überdruckbeatmung senkt RR

Bis zu 4% der Männer und 1% der Frauen leiden unter dem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom. Studien zufolge ist bei ihnen auch der Blutdruck erhöht, unabhängig von sonstigen Risikofaktoren. Die nasale Überdruckbeatmung (nCPAP) ist Therapie-Standard. Ob sie auch den Blutdruck senkt, ist umstritten.

Von 95 Männern mit Schlafapnoe wurden 48 einen Monat lang mit therapeutisch wirksamem und 47 mit subtherapeutischem Überdruck beatmet. Die Patienten führten ein Tagebuch über ihre Schlaf- und Wachzeiten. Ihr Blutdruck wurde mit 24-Stunden-Messgeräten alle 30 Minuten gemessen. Zu Beginn und am Ende der Studie wurden sie für eine Nacht zu einer Polysomnographie einbestellt. Bei den therapeutisch wirksam Beatmeten sank der durchschnittliche systolische und diastolische Blutdruck, sowohl im Schlaf als auch im Wachzustand, um 2,5 mmHg, bei den anderen stieg er um 0,8 mmHg. In jeder Gruppe waren elf Patienten, die Antihypertensiva einnahmen. Sie hatten deutlich mehr von der nCPAP: In der Verum-Gruppe sank der Blutdruck um 7,9, bei den Kontrollen um 1,2 mmHg. Die Blutdrucksenkung war unabhängig vom Ausgangswert, aber positiv korreliert mit der Patienten-Compliance.

Quelle: Pepperell, JCT: Ambulatory blood pressure after therapeutic and subtherapeutic nasal continuous positive airway pressure for obstructive sleep apnoea: a randomised parallel trial, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 359 (2002), Seiten: 204-210

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