Epistaxis bei Morbus Osler-Weber-Rendu

Praxis-Depesche 3/2017

Nasenbluten trotzt topischer Therapie

Nasenbluten kann die Lebensqualität von Patienten mit hereditärer hämorrhagischer Teleangiektasie (HHT, Morbus Osler-Weber-Rendu) massiv einschränken. Nun untersuchte man in sechs US-amerikanischen „centers of excellence“ für HHT, ob die topische Applikation unterschiedlicher Wirkstoffe besser als Plazebo ist. War sie nicht.

Die „North American Study of Epistaxis in HHT“ untersuchte an 121 Erwachsenen mit HHT und einem Epistaxis-Severity-Score (ESS) von mindestens 3, welche der drei folgenden Substanzen am besten gegen Nasenbluten wirkte: Bevacizumab 1% (4 mg/d), Estriol 0,1% (0,4 mg/d) oder Tranexamsäure 10% (40mg/d).
Primäres Studienoutcome war die mediane wöchentliche Nasenblutenhäufigkeit in Woche 5 bis 12. Sekundäre Ergebnisse stellten die mediane Blutungsdauer, der ESS, Hb und Ferritin, sowie Transfusionsbedarf und Notfallaufnahmen dar. Die Patienten litten bei Studieneinschluss unter 7,0 Epistaxis-Episoden pro Woche. Keine der getesteten Therapien reduzierte diese Frequenz signifikant (nach 12 Wochen Behandlung: Bevacizumab 7,0; Estriol 8,0; Tranexamsäure 7,5; Plazebo 8,0). Es zeigte sich auch bei keinem der Vera ein Unterschied zu Plazebo. Im Vergleich innerhalb der Gruppen sah man, dass jegliche Behandlung (auch mit Plazebo) den ESS zu Woche 12 und 24 signifikant verbesserte. Die Sekundärparameter Hb, Ferritin und andere unterschieden sich zwischen den Behandlungsgruppen nicht.
In früheren Studien hatte sich zumindest die orale Gabe von Tranexamsäure als effektiv erwiesen; topisch scheint die Substanz nicht besser zu funktionieren als Plazebo – allerdings verursachte sie in dieser aktuellen Studie mehr gastrointestinale Nebenwirkungen. CB
Quelle:

Whitehead KJ et al.: Effect of topical intranasal therapy on epistaxis ... JAMA 2016; 316: 943-51

ICD-Codes: I78.0

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