Heilerde bei Reizdarmbeschwerden

Praxis-Depesche 9/2022

Naturarzneimittel normalisiert die Magen-Darm-Tätigkeit

Seit seiner Entdeckung vor mehr als 100 Jahren hat sich der Einsatz von Heilerde unter anderem bei der Behandlung funktioneller gastrointestinaler Krankheitsbilder etabliert. Das mild wirkende Naturheilmittel wirkt gegen Sodbrennen, säurebedingte Magenbeschwerden und Durchfall.
Der Erfolg der Heilerde basiert auf ihrer natürlichen Zusammensetzung, erinnerte Prof. Peter Malferthei- ner, München, auf einer Veranstaltung von Luvos Just. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um die Mineralien Silikat (Quarz), Kalkspat, Dreischichttonminerale, Feldspat und Dolomit. Die Hauptbestandteile sind Sauerstoff, Silizium, Kalzium, Aluminium, Eisen, Kalium, Magnesium, Natrium, Titan und Phosphor sowie Spurenelemente wie z. B. Kupfer, Mangan, Nickel und Zink. Dank ihrer Mikropartikelstruktur, der großen Oberfläche und der Oberflächenpolarität kann Heilerde andere Stoffe, also polare und unpolare organische Substrate, mit hoher Kapazität absorbieren und so neben Bakterien und deren schädlichen Stoffwechselprodukten und Giften auch Cholesterin und Gallensäuren binden.
Heilerde kann die Magen-Darm-Tätigkeit normalisieren und so auch die Symptome des Reizdarm- Syndroms bessern, berichtete Prof. Ahmad Madisch, Frankfurt. Risikofaktoren für das Reizdarmsyndrom sind u. a. eine lang andauernde Enteritis, bakterielle Toxine und Antibiotika-Einnahme. Laut einer Metaanalyse steigt das Risiko für die Erkrankung nach einer infektiösen Gastroenteritis um das Siebenfache. Als eine der Therapieoptionen bietet sich laut Madisch die Gabe feiner Heilerde an. Eine Kur über drei bis sechs Wochen kann die typischen Beschwerden effektiv lindern. So besserten sich in einer Studie bei mit Heilerde plus Mebeverin behandelten Reizdarm-Patient:innen nicht nur die Durchfall-Symptome, sondern auch die Lebensqualität stieg signifikant gegenüber alleiniger Mebeverintherapie. AY
Quelle: Fachpressekonfernz: „Heilerde im Fokus“, Bad Sobernheim, 7.-8.7.2022
ICD-Codes: K58.9

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