Morbus Alzheimer

Praxis-Depesche 10/2005

Neue Ansatzpunkte für Demenz-Therapien

Die bislang verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten der Alzheimer-Krankheit sind rein symptomatisch. Nun bieten die vielfältigen endogenen und exogenen Faktoren, die an der Alzheimer-Entstehung beteiligt sind, den Grundlagenforschern verschiedene neue Ansatzpunkte für eine Therapie.

Zur Standardbehandlung der Alzheimer-Krankheit gehören im Wesentlichen der NMDA-Rezeptor-Modulator Memantine und die Acetylcholinesterase-Hemmer. Der im Tierversuch vielversprechende Ansatz einer Amyloid-Vakzination führte in Studien an Patienten zu einer herben Enttäuschung; sie mussten wegen schwerer Nebenwirkungen abgebrochen werden. Dennoch geht die Forschung auf dem immunologischen Sektor weiter (Impfung mit kürzeren Aminosäurensequenzen des Beta-Amyloids). Auch die passive Immunisierung mit spezifischen humanen Antikörpern oder Immunglobulinen erscheint aussichtsreich. Die lipidbasierten kausalen Behandlungsansätze stützen sich auf Statine, die bereits günstige kognitive Effekte bei Alzheimer-Patienten zeigten. Da bei Morbus Alzheimer auch entzündliche Prozesse und Energiemangel im Spiel sind, versucht man es auch mit COX-Inhibitoren, RAGE-Antagonisten und AGE-Hemmern. Aber auch die bisherige Standardtherapie kann optimiert werden. Die Kombination aus Memantine und Cholinesterase-Hemmern ist der Monotherapie mit Cholinesterase-Hemmern überlegen. Kognition und Alltagsfähigkeiten werden verbessert bzw. bleiben länger erhalten. (EH)

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