Neue Chancen für aufhörwillige Raucher

Das erste nicht nikotinhaltige Medikament zur Raucherentwöhnung wurde Mitte des Jahres 2000 in Deutschland auf den Markt gebracht. Die Therapie dauert zwischen sieben und neun Wochen. In den ersten drei Behandlungstagen wird die Einnahme je einer Tablette empfohlen, danach verdoppelt sich die Dosis. Der Rauchverzichtstag, also der Zeitpunkt für die letzte Zigarette, ist im Laufe der zweiten Woche erreicht. Begleitet wird die medikamentöse Behandlung von einem umfangreichen Motivationsprogramm. Derzeit läuft nach diesem Schema eine offene Studie zur Raucherentwöhnung, berichtete PD S. Schön, Hamburg. Daran beteiligt sind rund 1100 Männer und Frauen im Alter über 18 Jahren mit einem Mindestverbrauch von einer Schachtel Zigaretten täglich. Die medizinische Betreuung liegt in den Händen von etwa 280 niedergelassenen Ärzten. Schön konnte bereits von Teilergebnissen bei 540 Teilnehmern berichten. Das Durchschnittsalter dieses Personenkreises lag bei 42 Jahren, knapp die Hälfte (45%) war weiblich. Im Schnitt wurde seit 21 Jahren geraucht, nach den Kriterien des Fagerström-Tests bestand bei 70% eine starke bis sehr starke Abhängigkeit vom Nikotin. Die Teilnehmer erreichten zwischen den Wochen vier und sieben eine kontinuierliche Abstinenzrate von 52%. In der Punktprävalenz waren nach vier Wochen 61%, nach sieben Wochen 58% der Probanden rauchfrei. Um die Raucher bestmöglich vor Rückfällen zu schützen, sollte die Behandlungszeit von mindestens sieben Wochen unbedingt eingehalten werden. Selbst wenn der Zigarettenkonsum bei den Ex-Rauchern schon nach drei Wochen auf Null zurückgegangen ist - das Rauchverlangen erreicht erst nach etwa sechs Wochen ein Minimum. (MB)