Nach den entsprechenden Leitlinien sollte die medikamentöse Therapie bei Typ-2-Diabetikern immer mit Metformin begonnen werden, soweit keine Kontraindikationen vorliegen. Doch dabei wird auch auf Risiken wie Laktatazidose hingewiesen. Ein systematischer Review von Studien mit Patienten >65 Jahre ergab jetzt, dass Metformin sowohl in der Monotherapie als auch in Kombination mit anderen Antidiabetika ein durchaus wirksames und sicheres Medikament darstellt. Im Rahmen dieses Reviews wurden vier Interventions- und elf Beobachtungsstudien ausgewertet. 80% der Patienten waren über 80 Jahre alt und wiesen eine relevante Komorbidität auf. Insgesamt war die Wirkung und Sicherheit von Metformin durchaus vergleichbar mit der anderer Antidiabetika. Im Vergleich mit Sulfonylharnstoffen war Metformin vor allem im Hinblick auf das Hypoglykämierisiko und kardiovaskuläre Komplikationen sogar überlegen. Nur in zwei Studien wurde dem Laktatazidose-Risiko nachgegangen, es war nicht erhöht. In einer Studie fand sich sogar eine Abnahme der Mortalität, aber nur bei Patienten zwischen 65 und 80 Jahren. Aus den Daten lassen sich auch Empfehlungen ableiten, bei welchen Patienten Metformin besser nicht eingesetzt werden sollte. Dazu gehören ältere Patienten mit einem der folgenden Risikofaktoren: Alter >80 Jahre, gastrointestinale Probleme und/oder GFR ≤60 ml/min. PS
Typ-2-Diabetes
Praxis-Depesche 1-2/2018
Neue Daten zum guten alten Metformin
Ein aktueller systematischer Review ergab, dass Metformin hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit durchaus mit anderen Antidiabetika vergleichbar ist, dem Sulfonylharnstoff aber bzgl. Sicherheit sogar überlegen ist.
Quelle:
Schlender L et al.: Efficacy and safety of metformin in the management of type 2 diabetes mellitus in older adults: BMC Geriatrics 2017, 17(Suppl 1): 227