Praxistipp
Praxis-Depesche 6/2020
Neue Erkenntnisse zur HIV-Prävention
In einer Übersicht präsentieren die Autoren selektierte Studien zur Prävention, Heilung und Behandlung von HIV, die auf der ID-Woche 2019 vorgestellt wurden. Hier das Wichtigste in Sachen Prävention.
Die Entwicklung eines Impfstoffffs zur HIV-Prävention bleibt nach wie vor schwierig. Lediglich die Vektorvakzine mit gp120-Protein-Verstärker zeigte in der Studie RV 144 eine mäßige Wirksamkeit. Alternative Ansätze prüfen gegenwärtig die passive Immunisierung mit breit neutralisierenden Antikörpern (bNAbs), nicht-neutralisierenden Antikörpern und die Generierung spezififischer T-Zell-Antworten. So demonstrierte der monoklonale Antikörper VRC07-523LS bei niedriger Serumkonzentration eine breitere Neutralisationskapazität und eine 4-fach längere Halbwertszeit als frühere bNAbs. Mit diesem Antikörper gelang eine virologische Suppression über sechs bis zwölf Monate. In einer weiteren Untersuchung wurde ein rekombinanter adeno-assoziierter Virusvektor (AAV) genutzt, um den Eingangs-Inhibitor eCD4-Ig zu exprimieren. Mit AAV entfallen die wiederholten Infusionen von bNAbs, da das Transgen als nicht-integriertes Episom persistiert und über Jahre z. B. eCD4-Ig liefert. VW
Quelle: Titanji B, Kelley CF: What’s hot in HIV in 2019 – A basic and translational science summary for clinicians from ID-Week 2019. Open Forum Infect Dis 2020; doi: 10.1093/ofid/ofaa053
ICD-Codes:
Z21