BRAF und MEK sind zwei Proteine, die in die Wachstumssteuerung von Melanomzellen involviert sind. Der BRAF-Inhibitor Vemurafenib ist bereits zugelassen zur Therapie von BRAF-V600-mutationspositiven Melanomen, wenn diese nicht resezierbar oder metastasiert sind. Nun sprach der Ausschuss für Humanmedizin (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) ein positives Votum für eine neue Kombinationstherapie aus: Cobimetinib (Cotellic®) + Vemurafenib (Zelboraf®). Cobimetinib ist ein MEK-Inhibitor, dessen Wirksamkeit beim metastasierten Melanom in Kombination mit dem BRAF-Inhibitor in der coBRIM-Studie nachgewiesen wurde (Larkin J et al., N Engl J Med 2014). In der Untersuchung wurden 495 therapienaive Patienten mit BRAF-V600- mutationspositivem fortgeschrittenem malignen Melanom eingeschlossen und 14,2 Monate nachbeobachtet. Das mediane progressionsfreie Überleben betrug in dem Kombinationsarm mit BRAF- und MEK-Inhibition 12,3 Monate (versus 7,2 Monate im Monotherapiearm mit Vemurafenib; Hazard Ratio 0,58; 95%-KI 0,46-0,72). Auch der sekundäre Endpunkt „objektive Ansprechrate“ zeigte Vorteile für die Kombinationstherapie: Er lag bei 70% versus 50% bei Monotherapie. Zudem erreichten mehr Patienten in der Dualinhibitionsgruppe eine komplette oder partielle Remission.
Therapie-Optionen
Praxis-Depesche 2/2016