Die neurochirurgischen Möglichkeiten haben sich durch die intraoperative Kernspintomographie oder Sonographie deutlich verbessert. Der Einsatz der Emissions-CT (PET, SPECT) hat zur Optimierung von Diagnostik und Therapie-Monitoring beigetragen. Eine Strahlentherapie nach inkompletter Resektion kann bei niedriggradigen Gliomen die Überlebenszeit verlängern. Die Chemotherapie (mit Nitrosoharnstoffen und Procarbazin) war lange Zeit wenig erfolgsversprechend, zudem stark toxisch. Dies hat sich mit der Einführung von Temolozomid geändert. Dieses orale Alkylans erreicht im Liquor wirksame Konzentrationen und ist nur gering bis mäßig toxisch. In Studien zeigte eine Kombination von Temozolomid und Radiotherapie additiv-synergistische Effekte. Diese Ergebnisse werden derzeit in einer großen randomisierten Studie mit 520 Patienten überprüft. Sogar bei Hirnmetastasen verschiedener Primärtumoren scheint Temozolomid wirksam zu sein. Prof. U. Bogdahn, Regensburg: "Temozolomid hat das klinische Feld aus dem weit verbreiteten Therapie-Nihilismus geholt und den Patienten hierdurch wieder mehr Optimismus geschenkt." (UB)
Maligne Hirntumoren
Praxis-Depesche 15/2001
Neue Therapiemöglichkeiten stimmen optimistisch
Die häufigsten Hirntumoren sind maligne Gliome. Sie wachsen meist infiltrierend und sprechen auf kurative Behandlungskonzepte nur schlecht an. Auf dem 2. Interaktiven Münchener Hirntumor-Workshop kristallisierten sich jedoch beachtliche therapeutische Fortschritte heraus.