Med-Info

Praxis-Depesche 9-10/2020

Neue Therapieoption für Postinfarkt- Patienten

Vor Kurzem wurde die „LIVE“-Therapie vorgestellt, ein innovatives kathetergestütztes Verfahren zur Behandlung der Postinfarkt-Herzinsuffizienz.
Nach einem Herzinfarkt kommt es bei vielen Patienten ischämiebedingt zu einer Myokardnekrose und nachfolgend zu strukturellen Veränderungen des Herzens wie einer akontraktilen Narbe und einer Dilatation des linken Ventrikels; die Folge ist eine chronische Herzinsuffizienz. Im Rahmen einer Live-Video-Pressekonferenz präsentierten Professor Dr. med. Stefan Anker, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Professor Dr. med. Andres Beiras-Fernandez und Dr. med. Ralph Stephan von Bardeleben, Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz, erstmals in Deutschland eine neue Therapieoption für Postinfarkt-Patienten. Bei der weniger invasiven LIVETM-Therapie (Less Invasive Ventricular Enhancement) wird das vernarbte Herzgewebe mit mehreren Ankern plikiert und so die kardiale Hämodynamik, die Herzinsuffizienzsymptomatik und die Lebensqualität der Patienten signifikant und klinisch relevant verbessert. In Studien konnte gezeigt werden, dass durch die LIVETM-Therapie sowohl die Pumpleistung des Herzens als auch die körperliche Belastbarkeit und die Lebensqualität der Patienten signifikant zunehmen. Das Verfahren erhielt 2016 die CE-Zulassung in Europa und wird derzeit in der klinischen Studie REVIVE-HF weiter evaluiert, um die Wirksamkeit im Vergleich zur leitliniengerechten Herzinsuffizienz-Therapie zu bestätigen. Mehr zu der Methode lesen Sie auch auf Seite 13.

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