Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) äußert sich strukturell durch ein verringertes Atemwegslumen bei gleichzeitiger Überblähung des Lungenvolumens. Im CT lassen sich anhand dieser Veränderungen Rückschlüsse auf die Schwere der Erkrankung ziehen. Eine Arbeitsgruppe aus Japan führt dafür nun einen neuen verbesserten Lungenparameter ein, das prozentuale Atemwegsvolumen (airway volume percent, AWV%).
Evaluiert wurde der neue Parameter an Daten von 147 männlichen
COPD-Patienten, die einem inspiratorischem Lungen-CT, einem Lungenfunktionstest und dem
COPD-Assessment-Test (CAT) unterzogen wurden. Aus den Daten des rechten Lungenflügels berechnete man das AWV% als prozentuales Verhältnis von Bronchialbaum- zu Lungenvolumen.
Mit zunehmender GOLD-Stufe nahm das AWV% der Patienten ab (p < 0,0001). Symptomatische Patienten (CAT-Score ≥ 10) wiesen ein signifikant geringeres AWV% auf als nicht-symptomatische (0,50 ± 0,12 vs. 0,55 ± 0,15 %; p = 0,036).
Das prozentuale Atemwegsvolumen korrelierte negativ mit der exspiratorischen Einsekundenkapazität FEV
1 und positiv mit dem Verhältnis von Residual- zu Gesamtlungenkapazität (RV/TLC), und zwar unabhängig von anderen CT-Indizes wie LAV% (low attenuation volume percent), WA% (wall area percent) und TAC (total airway count). Ein unverhältnismäßig kleindimensionierter Bronchialbaum bei einem gleichzeitig relativ ausgedehnten Lungenvolumen scheint also ein ausschlaggebender Faktor für die Atemwegsobstruktion und die Lungenüberblähung zu sein. Bei weiblichen
COPD-Patienten muss das Maß allerdings erst noch validiert werden. OH