S.c.-Prophylaxe bei Angioödem

Praxis-Depesche 5/2017

Neuer nanofiltrierter C1-Inhibitor

Phase-2-Studien waren bereits ermutigend, weshalb man die Prüfung von CSL830 in Phase 3 weiter vorantrieb. In dem verwendeten Cross-over-Setting erwies sich die Substanz als gut wirksam gegen die Ödementwicklung bei Patienten mit hereditärem Angioödem.

Klinisch tritt ein hereditäres Angioödem oft als großflächiges Angioödem der Haut auf, aber auch im Gastrointestinaltrakt oder in den Atemwegen. Die Ursache ist ein Mangel an C1-Esterase-Inhibitor (C1-INH). Daher wendet man therapeutisch die Infusion von C1-INH an. Im Alltag ist die i.v.-Verabreichung aber häufig nicht gut praktikabel, weshalb man nach einer subkutan applizierbaren Formulierung suchte: CSL830 wurde entwickelt und in der Studie COMPACT an 90 Patienten mit hereditärem Angioödem (Typ I und II) getestet.
Im Vergleich mit Plazebo reduzierten sich die Angioödem- Attacken mit dem Verum um -2,42 pro Monat mehr (40 IU), bzw. um -3,51 (60 IU, beide p<0,001). Die Ansprechraten lagen bei 76 bzw. 90%. Die Notwendigkeit einer Rescue-Medikation sank dabei von 5,55 pro Monat in der Plazebo-Gruppe auf 1,13 (40 IU) bzw. von 3,89 auf 0,32 (60 IU). Nebenwirkungen waren vor allem Reaktionen an der Injektionsstelle; diese waren aber zwischen den Gruppen nicht signifikant unterschiedlich. Nasopharingitiden kamen unter CSL830 60 IU häufiger als mit Plazebo vor (19 vs. 7%). CB
Quelle:

Longhurst H et al.: Prevention of hereditary angioedema ... N Engl J Med 2017; 376: 1131-40

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