Therapie von Knochenmetastasen

Praxis-Depesche 24/2000

Neues Bisphosphonat erweist sich als deutlich überlegen

Bisphosphonate werden unter anderem zur Vorbeugung und Behandlung von Knochenmetastasen eingesetzt, vor allem bei fortgeschrittenem Brustkrebs und multiplem Myelom. Bislang galt Pamidronsäure als Standardmittel. Neueste Daten laufender Studien zeigen jedoch, dass Zoledronsäure dem Pamidronat deutlich überlegen zu sein scheint. Dies gilt auf jeden Fall bereits für die tumorinduzierte Hyperkalzämie.

In einer der Studien werden 200 Patienten randomisiert entweder mit Zoledronsäure 8 mg pro Infusion oder mit 90 mg Pamidronsäure in drei- bis vierwöchigem Abstand behandelt, bis sie maximal sechs Infusionen erhalten haben. Die während des Kongresses vorgestellten Daten beruhen auf einer Subgruppenanalyse von 18 Patienten, deren Knochenabbau-Parameter gemesssen wurden. Bei den Patienten mit multiplem Myelom konnte die Zoledronsäure-Therapie die Knochenmetabolismus-Marker N-Telopeptid (NTX), Desoxypyridinolin (DPD) und knochenspezifische alkalische Phosphatase besser supprimieren als Pamidronsäure (Reduktion von NTX um 78,3%, DPD - 32,8%, Senkung der alkalischen Phosphatase um 25%). Ein ähnlicher Trend war auch bei den Brustkrebs-Patientinnen zu beobachten. Dass Zoledronsäure nicht nur als Knochenresorptionshemmer wirkt, sondern auch antiangiogene Eigenschaften besitzt, zeigen experimentelle Studien. Die Behandlung von Endothelzellen aus der menschlichen Nabelschnurvene mit Zoledronsäure hemmte die künstlich induzierte Zellproliferation signifikant, während Pamidronsäure in dieser Hinsicht keine nennenswerte Wirkung hatte. Dieser Effekt der Zoledronsäure könnte einen zusätzlichen Vorteil für die Prognose von Krebspatienten bringen, indem das Metastasenwachstum hinausgezögert wird. (EH)

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