Infektionskrankheiten

Praxis-Depesche 23/2001

Neues Chinolon mit breitem Wirkspektrum

Mit Gatifloxacin steht ab November ein neues Chinolon zur Therapie von Atemwegs- und Harnwegsinfekten zur Verfügung - übrigens auch für Milzbrand-Infektionen.

Ein umfassendes Wirkspektrum, das die relevanten Keime von Atemwegs-, Harnwegs- und Weichteil-Infektionen umfasst und Bacillus-Spezies einschließt, ist ein wesentliches Merkmal von Gatifloxacin, eines neuen Fluorchinolons der Gruppe IV nach der Einteilung der Paul-Ehrlich-Gesellschaft. Die Substanz ist hochwirksam gegen gramnegative und grampositive Keime einschließlich Pneumokokken und Staphylokokken, aber auch gegen atypische und intrazelluläre Erreger wie Chlamydien, Mykoplasmen und Legionellen, erläuterte Prof. W. Heizmann, Berlin. Wie verschiedene Experten berichteten, sind mit dem neuen Chinolon sehr gute Heilungsraten zu erzielen bei Sinusitis, bei Pneumonie und auch bei akuter Exazerbation einer chronischen Bronchitis, darüber hinaus bei unkomplizierten und vor allem bei komplizierten Harnwegsinfekten. Die Substanz, die in Studien mit mehr als 15 000 Patienten erprobt und weltweit mehr als drei Millionen mal angewandt wurde, zeichnet sich durch gute Verträglichkeit aus. Laut Heizmann ist mit bei Antibiotika üblichen Nebenwirkungen zu rechnen, also mit Übelkeit (4%), Diarrhö (1,4%), mit Schwindel (1,7%) und Kopfschmerzen (0,9%). Schwere Nebenwirkungen und insbesondere relevante kardiale Begleiteffekte aber wurden nicht registriert.

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