Extreme Hyponatriämie

Praxis-Depesche 24/2001

Neurologisch sichere Korrektur ist möglich

Die Therapie der Hyponatriämie richtet sich nach der Dauer ihres Bestehens. Während in akuten Fällen der Natriumspiegel so schnell wie möglich auf Normalwerte gebracht werden sollte, um z. B. Hirnödeme zu vermeiden, muss die Korrektur bei Bestehen über 48 h wegen Myelinolyse-Gefahr langsam erfolgen.

Eine 47-jährige Frau zeigte sich bei Aufnahme lethargisch und leicht verwirrt. Sie litt seit 14 Tagen unter starkem Durchfall, hatte täglich mehrere Liter Wasser getrunken, aber nichts gegessen. Die Anam-nese ergab Leberzirrhose infolge Alkoholabusus. Neurologische Herdbefunde waren nicht erkennbar. Ihr Natriumspiegel lag mit 87 mmol/l sehr niedrig. Auslöser dafür waren vermutlich u. a. ein Thiazid-Diuretikum gegen ihren Bluthochdruck und eine Magenblutung, die zu Hypovolämie und Nierenversagen geführt hatte. Die Therapie bestand in Hämodialyse sowie isotoner, hypertoner Kochsalzlösung in einer Konzentration, die den Natrium-Serumspiegel in den ersten zwei Tagen um nicht mehr als 0,5 mmol/h ansteigen ließ. Regelmäßige MRT-Kontrollen zeigten keine Anzeichen für Demyelinisierungen. Leider erholte sich die Patientin von ihrem Nierenversagen nicht und wurde in ein Dialyseprogramm aufgenommen.

Quelle: Cadnapaphornchai, MA: Pathogenesis and management of hyponatremia, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 109 (2000), Seiten: 688-691: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x