1.006 Patienten mit mittlerem bis schwerem akutem Atemnotsyndrom (ARDS: Acute Respiratory Distress Syndrome) wurden in die Studie aufgenommen. 48 Krankenhäuser nahmen teil. 501 Patienten bekamen neben der mechanischen Beatmung eine Infusion mit Cisatracurium, einem nicht-depolarisierenden Muskelrelaxanz, und eine tiefe Sedierung. 506 weitere erhielten bei gleicher Beatmung die übliche Therapie und eine leichtere Sedierung. Nach 90 Tagen waren in beiden Gruppen jeweils rund 43 % der Patienten verstorben. Auch nach sechs und zwölf Monaten unterschied sich die Mortalität zwischen den Gruppen nicht. Zudem waren die Patienten der Interventionsgruppe während ihres Krankenhausaufenthalts weniger physisch aktiv und hatten mehr unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse als die Kontrollpatienten. Die frühe und kontinuierliche Infusion von Cisatracurium führte nicht zu einer Blutdrucksenkung. EG
Akutes Atemnotsyndrom
Praxis-Depesche 8-9/2019
Neuromuskuläre Blockade nicht hilfreich
Bislang war nicht eindeutig klar, ob eine frühzeitige, kontinuierliche neuromuskuläre Blockade bei mechanisch beatmeten Atemnotpatienten Vorteile hat. Eine aktuelle fällt nun ein eindeutiges Urteil.
Quelle: Moss M et al.: Early neuromuscular blockade in the acute respiratory distress syndrome. N Engl J Med 2019; 380(21): 1997-2008
ICD-Codes:
J80