Eileiter-Schwangerschaft

Praxis-Depesche 10/2001

Nicht alle Frauen müssen unters Messer

Dank verbesserter diagnostischer Methoden kann eine Extrauterin-Schwangerschaft heute wesentlich früher erkannt werden. Dies ermöglicht in einigen Fällen eine konservative Therapie mit Erhalt des betroffenen Eileiters.

Ein hCG-Spiegel unter 2000 mU/ml, der innerhalb von 48 h weniger als 50% ansteigt oder auf einem Plateau bleibt, weist zusammen mit niedrigem Serum-Progesteron auf eine nicht lebensfähige Frühschwangerschaft hin, sagt aber nichts über die Lokalisation der Schwangerschaft aus. Vakuum-Kürettage und transvaginaler Ultraschall können die Diagnose einer Extrauterinschwangerschaft dann erhärten. Eine Therapie mit einer Einmaldosis Methotrexat (50 mg/m2 Körperoberfläche) sollte auf Frauen beschränkt werden, bei denen die Gestationsmasse im Eileiter 4 cm, bei vorhandener fetaler Herzaktivität 3,5 cm, nicht überschreitet. Die Erfolgsaussichten der Therapie sind um so besser, je niedriger die hCG-Spiegel sind. Als Komplikationen der Methotrexat-Therapie werden abdominelle Schmerzen und Hämatome im Bereich der Eileiter genannt; in aller Regel machen diese aber keine chirurgische Revision erforderlich. (MW)

Quelle: Lipscomb, GH: Nonsurgical treatment of ectopic pregnancy, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 343 (2000), Seiten: 1325-1329

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