Hypertonie in der Schwangerschaft

Praxis-Depesche 21/2005

Nicht immer Eklampsie-bedingt!

Amerikanische Mediziner beschreiben einen ungewöhnlichen Fall von Kopfschmerzen, Anfällen und Hypertonie in der Schwangerschaft.

Die 23-jährige farbige Erstgebärende präsentierte sich in der 34. SSW mit tonisch-klonischen Krämpfen, Kopfschmerzen seit drei Tagen und plötzlichem hohen Blutdruck. Trotz intravenöser Midazolam-Gabe trat ein weiterer Krampfanfall auf - Arbeitsdiagnose Eklampsie. Unter i.v.-Magnesium und Intubation wurde sie per Sectio von einem gesunden Mädchen entbunden. Trotz fortgesetzter Magnesium-Gabe und künstlicher Beatmung blieb die Patientin lethargisch und entwickelte am Tag nach der OP eine rechtsseitige Hemiplegie. CT und Angiographie ergaben schließlich die typischen Anzeichen für Moyamoya. Diese nonatherosklerotische, noninflammatorische, nonamyloidbedingte Vaskulopathie ist charakterisiert durch chronisch progrediente Stenosen oder Okklusionen der terminalen Karotiden sowie abnormale vaskuläre Vernetzungen. Klinisch sind Kopfschmerzen, TIA, Krampfanfälle sowie Hämorrhagien beschrieben. Man sollte daran denken, dass nicht alle Fälle mit Kopfschmerzen, Anfällen und Hypertonie in der Schwangerschaft auf eine Eklampsie zurückzuführen sind. (CE)

Quelle: Tzeng, DZ: A pregnant woman with headaches, seizures, and hypertension, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 365 (2005), Seiten: 2150

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