Zervixkarzinom

Gyn-Depesche 4/2020

Niedrigere Sterberate nach offener OP

Die randomisierte Studie LACC hatte 2018 ergeben, dass das Rezidiv- und Sterberisiko für hysterektomierte Zervixkarzinom- Patientinnen nach einem minimal-invasiven Eingriff höher ist als nach einem Bauchschnitt. Das bestätigt jetzt eine Metaanalyse von „Real-World-Settings“.
Eine US-amerikanische Arbeitsgruppe wertete 15 qualitativ hochwertige Kohortenstudien aus, in denen die Überlebensraten von Patientinnen mit einem frühen Zervixkarzinom (FIGO IA1 bis IIA) in Abhängigkeit von der OP-Technik analysiert wurden. In die Metaanalyse gingen insgesamt 9.499 Fälle ein. Bei 49 % der Patientinnen wurde die radikale Hysterektomie laparoskopisch durchgeführt, davon wiederum bei 57 % unter Roboter-Assistenz.
Im Vergleich zur offenen Chirurgie waren die minimal-invasiven Verfahren mit einem um 56 % höheren Sterberisiko assoziiert. Das kombinierte Rezidiv- und Sterberisiko stieg um 71 %. Generell schien das rezidivfreie und Gesamtüberleben geringer zu sein, wenn ein hoher Anteil der Laparoskopien roboterassoziiert durchgeführt wurde. Dieser Unterschied war jedoch nicht signifikant. Die Ergebnisse der Metaanalyse stützen die der randomisierten LACC-Studie (Laparoscopic Approach to Cervical Cancer). Im Gegensatz zu dieser bieten Beobachtungsstudien mit ihrer höheren Teilnehmerzahl aber realitätsnähere Bedingungen, betonen die Autoren. Anders als in zwei früheren Metaanalysen, die den Überlebensvorteil durch die offene Chirurgie nicht bestätigen konnten, punktet die vorliegende durch den Einschluss neuerer Studien, die zudem potenzielle Störfaktoren in ihrer Analyse berücksichtigt hatten. CW
Quelle: Nitecki R et al.: Survival after minimally invasive vs open radical hysterectomy for early-stage cervical cancer: a systematic review and meta-analysis. JAMA Oncol 2020; 6(7): 1-9

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