Risikofaktoren, die für eine AKI nach Herz-OP prädisponieren, sind höheres Alter, weibliches Geschlecht, Komorbidität, sowie ein präoperativer Kreatininwert > 1,3 mg/dl und Diuretika-Gebrauch. Studien zufolge ist das Risiko zudem höher, wenn Koronararterien-Bypass- und Herzklappenchirurgie in einem Aufwasch durchgeführt werden. Die Dauer des Einsatzes der Herz-Lungen-Maschine gilt als einer der stärksten Prädiktoren für eine postoperative AKI.
Wie wichtig der Harnsäurespiegel als Risikofaktor ist, zeigte eine prospektive Studie. Es wurden 109 Patienten einer Bypass-, 93 einer Herzklappen-OP und 44 einem kombinierten Eingriff unterzogen. 30 der Patienten entwickelten nach dem Eingriff eine AKI, und bei 80 % von diesen lag der präoperative Serumharnsäurewert über dem Median von 6,27 mg/dl. Eine höhere Harnsäure steigerte das AKI-Risiko um mehr als das Vierfache (OR 4,68; 95%-KI 1,84- 11,904; p = 0,001) und besaß somit eine stärkere Vorhersagekraft als alle anderen signifikanten unabhängigen Faktoren, nämlich BMI > 30 kg/m², präoperatives Serumkreatinin, chronische Nierenerkrankung und Diabetes. OH