Praxis-Tipp

Praxis-Depesche 1/2019

Niereninsuffizienz nach Herz-OP: Hyperurikämie ist der stärkste Prädiktor

Die akute Niereninsuffizienz (acute kidney injury, AKI) ist eine häufige Komplikation nach einem kardialen Eingriff. Der stärkste Prädiktor für das Auftreten einer AKI ist einer Studie zufolge der präoperative Harnsäurespiegel.

Risikofaktoren, die für eine AKI nach Herz-OP prädisponieren, sind höheres Alter, weibliches Geschlecht, Komorbidität, sowie ein präoperativer Kreatininwert > 1,3 mg/dl und Diuretika-Gebrauch. Studien zufolge ist das Risiko zudem höher, wenn Koronararterien-Bypass- und Herzklappenchirurgie in einem Aufwasch durchgeführt werden. Die Dauer des Einsatzes der Herz-Lungen-Maschine gilt als einer der stärksten Prädiktoren für eine postoperative AKI.
Wie wichtig der Harnsäurespiegel als Risikofaktor ist, zeigte eine prospektive Studie. Es wurden 109 Patienten einer Bypass-, 93 einer Herzklappen-OP und 44 einem kombinierten Eingriff unterzogen. 30 der Patienten entwickelten nach dem Eingriff eine AKI, und bei 80 % von diesen lag der präoperative Serumharnsäurewert über dem Median von 6,27 mg/dl. Eine höhere Harnsäure steigerte das AKI-Risiko um mehr als das Vierfache (OR 4,68; 95%-KI 1,84- 11,904; p = 0,001) und besaß somit eine stärkere Vorhersagekraft als alle anderen signifikanten unabhängigen Faktoren, nämlich BMI > 30 kg/m², präoperatives Serumkreatinin, chronische Nierenerkrankung und Diabetes. OH
Quelle:

Kaufeld T et al.: Preoperative serum uric acid predicts ... BMC Nephrol 2018; 19: 161

ICD-Codes: N19

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x