Praxis-Depesche 8/2006

Nierenschäden werden oft erst spät aufgedeckt

Die derzeitigen Diabetes-Richtlinien in Großbritannien empfehlen die jährliche Bestimmung des Kreatininspiegels im Blut und der Eiweißausscheidung im Urin, um eine diabetische Nephropathie früh zu erkennen. Ob man damit eine klinisch relevante Niereninsuffizienz immer aufdeckt, untersuchte eine britische Gruppe.

In der Beobachtungsstudie wurden die demographischen und Laborparameter von 7596 Diabetikern analysiert. Anhand der MDRD-Formel (4-Variablen-Modifikation der Diät bei Nierenleiden) bestimmte man die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR). Eine klinisch relevante Niereninsuffizienz wurde definiert als eGFR von weniger als 60 ml/min/1,73 m2.

Eine Nierenschädigung gemäß dieser Definition war bei 1715 Probanden (27,5%) vorhanden. Von den unter 70-Jährigen waren 16% betroffen, bei den über 70-Jährigen 49%. Von diesen Patienten hatten 333 (48,7% der Probanden mit Albuminmessung) eine normale Eiweißausscheidung im Urin und 938 (54,7%) einen normalen Kreatininspiegel im Serum (weniger als 120 µmol/l bzw. 1,4 mg/dl). Ein erhöhtes Risiko für Niereninsuffizienz fand man bei Frauen (OR 2,11), höherem Alter (OR 1,09 pro Lebensjahr) und längerer Diabetesdauer (OR 1,03 pro Jahr).

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