In der ersten Studie erhielten insgesamt 387 Patienten mit phlebographisch gesicherter tiefer Venenthrombose 14 Tage lang entweder i.v. aPTT-adjustiert UFH (n = 131), i.v. Certoparin (14 I.E. pro kg Körpergewicht täglich, n = 128) oder s.c. Certoparin (zweimal 8000 I.E./d, n = 128). Primärer Endpunkt war die Verbesserung des Marder-Scores (Maß für die Ausdehnung tiefer Beinvenenthrombosen) um mindestens 30% nach zwölf Tagen. Darüber hinaus wurde das Auftreten von thromboembolischen Rezidiven, Tod oder schweren Blutungen während der Initialtherapie bzw. in einem Follow-up von sechs Monaten gewertet. 42,6% der Patienten, denen das niedermolekulare Heparin subkutan injiziert worden war, erreichten den primären Endpunkt. Unter dem intravenös appliziertem Certoparin waren es 34%, in der UFH-Gruppe 32,4%. Schwere Blutungen traten unter Therapie mit subkutanem NMH bei nur 0,9% auf, in den beiden anderen Kollektiven bei 7,7 bzw. 2,3%. In die Nachfolgestudie wurden 538 Patienten mit verifizierter tiefer Venenthrombose aufgenommen. Sie erhielten entweder subkutanes Certoparin (zweimal 8000 I.E./d, n = 265, Gruppe 1) oder intravenöses UFH aPTT-adjustiert (n = 273, Gruppe 2). Den primären Endpunkt, der dem der ersten Studie entsprach, erreichten in Gruppe 1 30,3%, in Gruppe 2 25%. Ein signifikanter Unterschied zugunsten von Certoparin bestand hinsichtlich des Auftretens schwerer Ereignisse: vier Fälle in Gruppe 1 (schwere Blutungen) versus 14 Fälle (elf schwere Blutungen, drei rezidivierende Thromboembolien, drei Todesfälle).
Tiefe Beinvenenthrombose
Praxis-Depesche 16/2000
NMH schematisch dosieren?
In zwei europaweiten Multicenter-Studien wurden Wirksamkeit und Verträglichkeit einer vom Körpergewicht unabhängigen Dosierung des niedermolekularen Heparins (NMH) Certoparin mit unfraktioniertem Heparin (UFH) in der Behandlung der tiefen Venenthrombose verglichen.