Von 370 Zirrhose-Patienten entwickelten in sechs Jahren 16,5% ein hepatozelluläres Karzinom. In 80% handelte es sich um einen nodulären, in 20% um einen infiltrativen Typ. Risikofaktoren für den nodulären Typ - er wächst langsam und ist oft kurativ resezierbar - waren höheres Alter, längere Zirrhosedauer und fortgeschritteneres Stadium. Dagegen scheint die Genese eines infiltrativen Karzinoms - es hat eine besonders schlechte Prognose - mit der Zirrhose-Ätiologie assoziiert zu sein: HbsAg-positive Patienten haben ein vierfach und HbsAg-Anti-HCV-positive Patienten ein 17-fach höheres Risiko für diesen Typ. Das spricht für eine direkt virusinduzierte Karzinogenese. (GW)
Praxis-Depesche 12/2001
Nodulärer oder infiltrativer Leberkrebs?
Bei Leberzirrhose besteht ein erhöhtes Risiko, ein hepatozelluläres Karzinom zu entwickeln. Gibt es Faktoren, die ein noduläres oder ein infiltratives Karzinom begünstigen?
Quelle: Benvegnu, L: Evidence for an association between the aetiology of cirrhosis and pattern of hepatocellular carcinoma development, Zeitschrift: GUT, Ausgabe 48 (2001), Seiten: 110-115