Oft ist eine Subarachnoidalblutung die Ursache

Praxis-Depesche 2/2013

Notfall „Thunderclap Headache“

Erfahrungen mit Betroffenen haben zwei Professorinnen am Hôpital Lariboisière in Paris gesammelt, im Notfallzentrum für Kopfschmerzen und in der Neurologie. Der Hausarzt muss richtig fragen, um TCH zu erkennen. Dringlich ist CT und nach Ergebnis Lumbalpunktion. Normalbefunde schließen schwerwiegende Ursachen nicht aus.

Der Begriff Thunderclap Headache (TCH) wird benutzt, um schwere Kopfschmerzen mit augenblicklichem Einsetzen – innerhalb von höchstens einer Minute – zu beschreiben (Inzidenz ca. 43 pro 100 000 und Jahr). Jeder TCH, auch bei Patienten mit rezidivierenden Kopfschmerzen wie Migräne, ist als sekundär mit diversen Ursachen anzusehen; die führende ist die Subarachnoidalblutung (SAB). Eine Diagnose zu finden kann schwierig sein; selbst bei normalem CT und einem unauffälligen Liquorbefund können schwerwiegende Ursachen vorliegen (s. u.).

TCH zu erkennen erfordert eine detaillierte Anamnese. Erst fragt man den Patienten, wie lange genau der Schmerz gebraucht hat, um den Höhepunkt zu erreichen, und dann, wie stark die höchste Intensität auf einer Skala von 0 bis 10 war (7 bis 9 schwerer Schmerz, 10 der schlimmstmögliche). Kopfschmerz, der in weniger als einer Minute 7 oder mehr erreicht, ist TCH. Schmerz, der beim Aufwachen besteht, kann per definitionem nicht TCH genannt werden, obwohl er es sein kann. TCH kann Minuten bis mehrere Tage dauern (Stelle und Charakter sind nicht spezifisch) und kann einmal auftreten oder ein paar Tage lang rezidivieren. TCHs können spontan entstehen, beim Valsalva-Manöver, bei Anstrengungen, sexueller Aktivität, emotionalem Stress, beim Baden oder Duschen. Betroffene müssen vom Hausarzt aus sofort in die Notaufnahme, wann immer möglich an einer Klinik mit Neurologie.

Wie soll der Patient dort untersucht werden? Umstände vor TCH-Beginn können Hinweise auf einige Diagnosen geben (s. Kasten). Assoziierte neurologische Symptome und alle Anomalien bei neurologischer und allgemeiner Untersuchung machen die rasche Diag-nostik noch vordringlicher. Besonders beachte man immer Augenlider, Pupillen, Gesichtsfeld und die Kleinhirnfunktion auf der Suche nach subtilen Zeichen (s. Kasten). Fehlen von Symptomen und jeglichen Befunden schließt eine schwerwiegende Ursache nicht aus; weitere Diagnostik eilt auch hier.

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